Den Beruf des Nachwächters gibt es
schon seit dem tiefsten Mittelalter. Leider ist es in den Urkunden
von Quedlinburg nicht erwähnt, ab wann ein Nachtwächter seine Runden
ging. Der Beruf des Nachtwächters ging wahrscheinlich aus dem Beruf
des Turmwächters hervor. Die Nachtwächter hatten in der Stadt für
Ruhe und Ordnung zu sorgen, aber auch die Verhinderung eines Brandes
zu betreiben. Ausgerüstet war der Nachtwächter mit einem Horn, einer
Hellebarde und nicht zu vergessen einer Laterne. Und so zeigen sich
die Quedlinburger Nachtwächter auch heute noch. Mit der Einführung
der Turmuhr hatte der Nachtwächter in einigen Städten auch die
Aufgabe, die Uhrzeit auszurufen , dieses geschah mit dem Horn und
zum Teil mit einem passenden Lied, dem Stundenruf, für die jeweilige
Stunde. Wie es in Quedlinburg war, ist nicht überliefert. Es
gibt auch Aufzeichnungen, dass in verschiedenen Städten der
Nachtwächter neben dem Stundenruf auch das Wetter angesagt hatte.
Dass der Nachtwächter einen Gesang anstimmte auf seinen Rundgängen,
ist noch nicht allzu lange im Gebrauch, die ältesten Lieder stammen
aus dem Jahren um 1520. |
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