Die Völkerschlacht bei Leipzig vor 190 Jahren

 

Vor 190 Jahren tobte der Krieg durch ganz Europa, Napoleons Tage waren gezählt. Dieser Krieg wirkte sich auch auf die Bürger der Stadt Quedlinburg aus. Viele junge Männer mußten für Napoleon in Russland , Spanien und auch Deutschland kämpfen. Die Niederlage bei den Kämpfen in Russland war für Napoleon schmerzlich. Der Rückzug erfolgte im tiefen Winter, Flüsse mußten überquert werden. Ein Fluß ist von einem Quedlinburger besonders gewürdigt worden. Es war der Fluß Beresina. Hier erlitt die ,,Große Armee“ schwere Verluste.
 

Zur Geschichte : ,, Der Übergang über die Beresina bei Studjanka durch die napoleonische Große Armee im November 1812 wird zur Katastrophe. Hunger, Kälte und Krankheit lösen die zusammengeschrumpfte Armee von 30.000 Mann vollends auf. Napoleon verlässt die Truppe. Ende 1812 erreichen die Reste der Armee die preußische Grenze mit nur noch 1000 Mann, 60 Pferden und 9 Geschütze“.

Diese Katastrophe wurde von dem Quedlinburger Ludwig Gieseke in ein Gedicht gefasst und später vertont. Ludwig Gieseke lebte von 1755 bis 1842 in Quedlinburg. Sein Geburtshaus steht am Quedlinburger Schloßberg. Die Vertonung erfolgte durch Johann Immanuel Müller.

Beresinalied

1. Unser Leben gleicht der Reise eines Wanderers in der Nacht. Jeder hat in seinem Gleise etwas, das ihm Kummer macht, etwas, das ihm Kummer macht.

2. Aber unerwartet schwindet vor der Nacht und Dunkelheit, und der Schwergedrückte findet Linderung in seinem Leid.

  3. Darum lasst uns weitergehen, weichet nicht verzagt zurück, hinter jenen fernen Höhen wartet unser noch ein Glück.

4. Mutig, mutig, liebe Brüder, gebt die bangen Sorgen auf, Morgen geht die Sonne wieder freundlich an dem Himmel auf.

Dieses Lied wurde von Oberleutnant Legler am frühen Morgen des 28. November 1812 an der Beresina gesungen.

Nach der Niederlage der ,,Großen Armee“ in Russland kam das letzte Kapitel. Die Völkerschlacht bei Leipzig. Viele Quedlinburger meldeten sich freiwillig, um die Herrschaft Napoleons zu brechen. Viele kehrten nicht wieder zurück. Dem Quedlinburger Bürgermeister Donndorf ist es zu verdanken, dass die Tapferen nicht in Vergessenheit gerieten. Alle Beteiligten wurden in Listen und Büchern festgehalten.

Man schreibt unter anderem : ,, Als solches, die sich beim Sammeln und Spenden von Gaben besonders ausgezeichnet haben, führt der Bürgermeister an, die Vorstandsmitglieder des Mädchen- und Bürgervereines sowie der Frauenverein“.

Unter den Mitkämpfern werden viele Famielienmitglieder genannt, deren Namen auch heute noch geläufig in Quedlinburg anzutreffen sind.

Es sind :

  • der 16 jährige Johann Christian Groteguth

  • Christian Schenk

  • Louis und Friedrich Zimmermann

  • Ludwig Ihlefeld

  • Johann Friedrich Besser

  • Dr. der Medizin Keuffel

  • Chirurg Alborn

  • Andreas Rindert

  • Johann Christoph Martin Klein

  • Samuel Roegner

  • Esaias Christoph Rienecker

  • Johann Samuel Heyer

  • Andreas Liebe

  • Heinrich Friedrich Dresel

  • Andreas Balthasar Duering

Es gibt noch viele Quedlinburger Namen, die sich am Kampf gegen Napoleon beteiligten.

Diese blutige Schlacht wurde anlässlich des 100. Jahrestages im Jahre 1913 mit Erinnerungsmarken festgehalten. Ich glaube nicht, dass diese Marken das ganze Elend zeigen. Doch ein paar Einblicke wird man sicher von dem Kampf durch diese Marken erhalten.

Ich hatte das Glück diese Marken zu entdecken und möchte sie auch der Welt zeigen, um das Leid der Soldaten und Tiere auf beiden Seiten nicht zu vergessen.