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Das
lang Erwartete ist Ereignis geworden und auch die Quedlinburger haben
nun ihren ,,Ratskeller“, ( einen Ratskeller gab es hier
allerdings früher, das heißt einen Gasthof dieses Namens an
der Marktstraße, der aber vor 8 Jahren – 1895 –
abgerissen wurde. An seiner Stelle erhebt sich das Gebäude, in
welchem sich jetzt die Möbelhalle befindet.) Nachdem in einer
früheren Sitzung der Stadtverordneten die Einrichtung eines
Wein-Restaurants im Ratskeller abgelehnt worden war, bot die
Firma Bohnhardt – Nordhausen dann für die Stadt so
vorteilhafte Bedingungen an, dass die Mehrheit der Stadtverordneten
ihren Widerstand gegen die Vorlage aufgegeben und einem Vertrag ihre
Sanktion erteilen konnten. Ist doch die bauliche Einrichtung des
Restaurants auf Kosten der Firma erstellt worden und geht nach 15
Jahren ohne weitere Entschädigung in das Eigentum der Stadt
über, während zugleich die Firma pro Jahr einen Pachtzins von
600 Mark entrichtet. Die neuen Räume machen einen hübschen,
vornehmen, dabei doch der Gemütlichkeit nicht entfernenden
Eindruck. An das erste mit traulichen Nischen ausgestattete
Wirtschaftszimmer schließt sich der elegante Speisesaal. Der
Service geschieht in der modernsten Weise. Die gut eingerichtete
Küche und die wohl gefüllte Speisekammer bürgen
dafür, dass da unten nicht Schmalhans Küchenmeister sein wird
und wenn wir die Weinkarte studieren, in welcher eine große
Reichhaltigkeit vorherrscht, die für jeden Geschmack und jeden
Geldbeutel eingerichtet ist, so zweifeln wir nicht, dass es sich im
Quedlinburger Ratskeller bei einem guten Tropfen auch gut sein
lässt. Der Wirt, Herr Preuß, wird sich sicher alle Mühe
geben, dass es den anheimelnden neuen Räumen namentlich über
die Festtage an zahlreichen Gästen nicht fehlen wird. |
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