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Der Schweinehund |
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Es gibt Gäste, die
Quedlinburg mit seinen vielen Reichtümern besuchen und Kleinodien
entdecken, an denen man fast achtlos vorübergeht. So ist es auch
geschehen mit einer Türklinke am Haupeingang unserer Stiftskirche. Heute
hat diese Kirche eine recht eigenartige Türklinke. |
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Romanisches Portal in der Nordwand der Stiftkirche, das älteste
Säulenportal in Deutschland. |
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Sie zeigt, wie auf dem
Bild zu sehen ist, ein Schwein, das durch einen Reifen springen will,
warum auch immer. |
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Ein
Stadtführer ging mit seiner Gruppe an der besagten Türklinke vorbei und
ein Gast übergab ihm dann folgende Zeilen: |
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Zu einem Hund sprach das Schwein,
ach lass mich dein
Gemahl doch sein,
jedoch der Hund
murrte verdrossen,
mit einem Schwein,
nein, ausgeschlossen.
Was soll das für
Kinder geben – fortan in
unserm Eheleben?
Der Hund hat recht,
der Kerl war klug,
denn Schweinehunde
gibt’s genug!
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Dieser Schweinehund ist aber nicht ewig
an dieser Tür gewesen. In einem alten Buch von Frau Elisabeth Speer fand
ich ein Bild mit einer anderen, wie ich finde, schöneren Türklinke. |
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Es
war ein Löwe, der uns noch als Bild erhalten blieb. Warum die Klinke
Ende der fünfziger Jahre gewechselt wurde ist mir leider nicht
bekannt. |
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Die alte abgebaute
Klinke, wie sie noch in den fünfziger Jahren zu sehen war. |
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Ein Nachtrag zum Schweinehund: |
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Nachdem ich die Spruchweisheit mit dem Schweinehund ins Internet gesetzt
habe, fand ich im
Quedlinburger Kreisblatt vom 9. August 1925, nochmals eine andere
Variante des Schweinehundes.
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Das Bild zeigt deutlich die Mischung von Schwein und Hund. |
Der Artikelschreiber fragt zu diesem
Bild: „ Malerscherz oder Irrtum der Tierwelt“ |
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Anschließend stellt der Schreiber fest, dass der Schweinehund nur als
Schimpfwort bekannt ist.
Wenn er den Lesern das Bild vor Augen führt, dann geschieht das, um
abschreckend zu wirken und den deutschen Sprachschatz um ein Schimpfwort zu verringern. Ich kann
nur sagen, es wäre auch
schön, wenn wir das mit den vielen nicht verständlichen Wörtern aus dem
Englischen tun würden.
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