Nur Buchstaben

 

Wenn man durch die Alt- und auch Neustadt Quedlinburgs geht, findet man an allen Stellen Fachwerkhäuser mit Inschriften. Sie können kirchlich geprägte Inhalt haben oder weise Sprüche sein. Alle sind auf Grund der alten Schriftzeichen und auch der Ausdrucksweise sehr schwer zu lesen. Jahreszahlen die man findet, müssen erst entschlüsselt werden um zum richtigen Ergebnis zu kommen. Mit viel Mühe und Geduld klappt es auch.

 

Nun gibt es aber in der Langen Gasse am Haus Nr. 28 ein in Sandstein gemeißeltes Schild, beziehungsweise Bild, das lässt sich so ohne weiteres nicht entziffern. Erst einmal ist es nicht so einfach dieses Bild zu finden, da es weit über mannshoch in einer Sandsteinmauer eingelassen ist, zum Anderen besteht der Spruch nur aus Buchstaben und der Jahreszahl 1629. Diese Zahl ist aber getrennt durch ein G (1 6 G 2 9).
 

Das gesamte Bild hat folgendes Aussehen:

 

A D M K

G G W S M

1 6 G 2 9

 
Der Inhalt dieses rätselhaften Spruches birgt folgendes Geheimnis:
 
Jeder Buchstabe steht für ein Wort, und dieses Verfahren, Sprüche an die Wand oder auch auf Bildern zu bringen, war im Mittelalter sehr verbreitet. Auch in Kirchen findet man die Darstellung solcher Sprüche.
 
In unserem Fall steht der Spruch für folgenden Inhalt:
 
A l l e d i e m i c h k e n n e n

g e b e G o t t w a s s i e m i r

1 6 g ö n n e n 29

 

Gastbeitrag der Stadtführerin Frau Ilse Wiepschek, Thale