Geschichte der Näpfchen und Wetzrillen

 

Im Jahr 1980 wurde in den Beiträgen zur „Geschichte der Pharmazie" in der Beilage der Deutschen Apotheker Zeitung von J. Jünemann eine „Nachlese zu Rillen u. Näpfchen auf sakralen Denkmalen" vorgestellt.

 

 

In Auszügen aus dem Beitrag „Steinpulver als Arzneimittel" wird darauf hin­gewiesen, dass von 43 in den letzten 80 Jahren im Volksmund und in der Literatur geäußerten Ansichten über das Entstehen der Näpfchen und Wetzrillen nur wenige Erklärungen, wenn auch nur teilweise unter Vorbehalt überzeugen.

 

 
Aufzählung

allgemeines Wetzen als Wallfahrtsbrauch

Aufzählung

als eine Pestfiebermarkierung

Aufzählung

als hinterlassene Spuren bei der Gewinnung von heilkräftigem Steinpulver als Arzneimittel

Aufzählung

zwecks Aufnahme von Fett als Bindemittel für das gewonnene Steinpulver zur Bereitung einer Heilsalbe

 
Hierbei wird nach wie vor den letzten beiden Deutungen, die dem Endzweck dienen „Steinpulver als Arzneimittel" zu gewinnen, der Vorrang eingeräumt.
 
Der Brauch Steinmehl der Arznei beizufügen hatte in Pest- und Cholera- Epedemiezeiten eine weite Verbreitung gefunden.
 

Das Steinmehl wurde von einem Gott geweihtem Haus oder einer Kirche des Nachts entfernt, dieser „Brauch hatte als Kontaktmagie volksmedizinische Bedeutung"

 

Markante, ausdrucksstarke Funde von Näpfchen und Wetzrillen in Quedlinburg sind am Eingangsportal der St. Blasii - Kirche und am Sockelumlauf der St. Aegidii- und der St. Nikolai- Kirche zu sehen.

 

Allerdings geht man bis heute, auf die Wirkung und Verwendung von Heilerde und die Bindung von Schadstoffen im Körper aus. Innerlich angewendet entsäuert und entschlackt sie den Körper, indem sie Fette, Cholesterine und Schadstoffe aus der Nahrung bindet.

 

Gastbeitrag der Stadtführerin Frau Ilse Wiepschek, Thale

 

Quelle: Mitteilungsblatt der Internationalen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie e. V.
Quelle: „Heilung aus der Erde" - Bullrichs Heilerde ( 09. Dez. 2005 )