Münzenberger Karnevalsverein |
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Vor kurzem blätterte ich wieder einmal in alten Zeitungen und
Chroniken, dabei fiel mir auf, dass die Münzenberger auch Sinn für
Humor hatten. Ich wurde in der Zeitung und im „Quedlinburger
Karneval-Verein“ fündig. |
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In der
Tageszeitung, die „Die Volksstimme“, las ich folgende schöne
Anzeige. |
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Zur Anzeige passend ist die
Mitgliedskarte Nr. 35 |
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Münzenberger Karneval |
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in sämtlichen Räumen des
Stadtsaalbau |
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Sonnabend den 26. Februar
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Sonntag den 27. Februar |
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Karnevalistische Sitzung |
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des Elferrates mit
anschließendem Ball unter Mitwirkung namhafter
Künstler der Städtischen Bühne und der Tanzkapelle
Heinz Unger |
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Am Rosenmontag den 28.
Februar |
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Großes Kostümfest |
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Einlaß zu
allen Vorstellungen 19.11 Uhr |
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Beginn und
Aufzug des Elferrats 20.11 Uhr |
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Vorverkauf
Zigarrengeschäft Nomak, Steinweg 4 |
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Geschäftsstelle der
Volksbühne Stieg 30 |
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Es
zeigt, dass die Münzenberger trotz der schweren
Nachkriegszeiten nicht den Kopf in den Sand steckten. Wenn es
auch nicht viel zum Lachen gab, der Humor ging doch nicht
verloren. |
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Gefunden in der Volksstimme aus
dem Jahre 1949, 20. Februar |
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Die kleinen Bilder können vergrößert werden! |
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Erstaunlich ist nur das Programmheft aus dem Jahre 1949. Es
gab doch so gut wie keine Papierzuteilung und trotzdem wurden
diese Einladungen mit Liedern und Bildern des Münzenbergs
gedruckt. Ein Zeichen, man verstand etwas vom Organisieren. |
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Das Jahr
1950 wurde auch nicht ausgelassen. Mit Reklamegeldern und
Münzenberger Karnevalslieder wurde auch in diesem Jahr
gefeiert. |
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Ganz doll
fand ich, dass sich die renommierte Likörfabrik „Friedrich Preuß“, mit einem
Produkt an dem Karneval beteiligte. Alte Quedlinburger haben mir bestätigt, dass
dieser Likör „reine Sahne“ war. |
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Das Jahr
1951 brachte auch wieder eine schöne Einladung mit sehr vielen volkstümlichen
Liedern hervor. Geldgeber (Sponsoren) waren nicht nur Betriebe, sondern auch
eine ganze Reihe von Gaststätten. Die Lieder zeigen jedenfalls, man war auch in
schweren Zeiten lustig. |
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Beim
Einkauf |
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nicht einfach |
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Gelben
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oder Weissen |
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Münzenberger |
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Gold und Silber |
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muss er heissen |
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Auch wieder
die Firma „Friedrich Preuß“ aus dem Klink Nr. 11 und Kornmarkt Nr. 7, hier nun
schon mit einem flotten Werbespruch. |
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gefunden in der
Tageszeitung "Freiheit" vom 28. Sept.1957 |
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Für das Jahr
1952 fehlt mir leider das Deckblatt zum Programmheft bzw. der Einladung, aber
einen Schlagertext des Münzenberger Karnevals wurde gerettet. |
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Hier mal
eine Werbung der Firma mit dem Spezialitätenangebot „Münzenberger Spirituosen“. |
1953 war es
das letzte Mal, an dem sich die Firma Preuß am Karneval beteiligen konnte, der
Staat und die Partei hatte etwas gegen diesen Betrieb und er
musste schließen |
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Im Jahre
1954 taucht nun eine andere Likörfabrik mit Karnevalswerbung auf. Es war die
ehemalige Likör-Fabrik Erich Meyer aus dem Klopstockweg Nr. 25. Auch diese Firma
musste als Privatbetrieb ihre Pforten schließen. Sie erschien aber gleich nach
der Schließung als „VEB (K) Harzer Likör-Fabrik und Weinkelterei Quedlinburg“. |
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Vermutlich
aus Sparsamkeitsgründen wurden die Karnevalslieder gleich für das Jahr 1955 und
56 herausgegeben. Aber der Münzenberg wurde immer noch hochgehalten. |
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Doch halt,
hier habe ich noch ein Extrablatt der Feier aus dem Jahre 1956 gefunden. |
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Für
das Jahr 1957 wurde vermutlich das letzte Programmheft des
Münzenberger Karneval herausgegeben. Noch einmal konnte man
sich unter diesem Namen vergnügen. Ich nehme an, dass die
Münzenberger zum Quedlinburger Karneval umbenannt wurden. Und
dieser Quedlinburger Karnevalsverein lebt heute noch und wird
in der Mitgliederzahl immer größer und im Inhalt immer
lustiger. |
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H E L A U ! ! ! |
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Auf die Seite des Münzenberger
Karnevals gab es viele Anfragen und Hinweise von Leuten, die
diesen Karneval noch kannten und mit gefeiert haben. |
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Gefreut
habe ich mich, als noch ein neuer Orden des Münzenberger
Karnevals auftauchte. |
Und hier
ist er zu sehen, wieder typisch mit den 4 kleinen Musikanten. |
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Grund zum Feiern fand man
immer wieder, auch in den früheren Zeiten. Es schreibt die
Quedlinburger Chronik, dass auf Veranlassung des Pastors Elias
Andreas Goezze der Brunnen auf dem Münzenberg aufgeräumt und
wieder in Gebrauch genommen wurde, das war Anlass genug um an 4.
August 1722 ein Brunnenfest zu feiern. |
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