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Quedlinburger Notgeld |
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Anlässlich dieser
1000 Jahrfeier wurden eine ganze Menge an Serien herausgegeben, einige
dieser Serien möchte ich hier vorstellen. Die Bilder auf den Geldscheinen
stammen alle aus dem großen mittelalterlichen Reichtum an Sagen,
Erzählungen, Bilddokumenten und den nicht zu verachtenden Schatz an
mittelalterlichen Fachwerkhäusern, die es in Quedlinburg gibt. |
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Die 1000 Jahrfeier
wurde veranstaltet, weil im Jahre 922 Quedlinburg erstmalig in einer
Urkunde erwähnt wurde. Dieses war dann auch Anlass für die Quedlinburger
Künstler in der Zeit der Deutschen Inflation, Notgeld zu entwerfen und in
den Druck zu geben. Heutzutage sind diese Serien gefragte Objekte , die es
schwer auf dem Sammelmarkt gibt. |
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Die erste Serie
befasst sich mit den Münzenberger Musikanten. |
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Wenn die Bilder
vorgestellt werden, muss man zurück in die geschichtsträchtige
Vergangenheit des Münzenberg wandern. Die erste große Jahreszahl für den
Münzenberg liegt im Jahre 986. Hier wurde beschlossen ein Kloster zu
gründen. Es war eines von fünf Klöster in Quedlinburg. Dieses Kloster war
das einzige Damenkloster und es lag auch noch außerhalb der Stadtmauern
von Quedlinburg. Aber in Sichtweite des Stiftschlosses. Dieses Kloster
erhielt auch fast 10 Jahre später im Jahre 995 eine geweihte Kirche. Das
Kloster existierte bis zum Bauernkrieg bzw. zur Reformation. Es wurde
aufgelöst und verfiel so langsam. Um das Jahr 1580 gab es einen Erlass der
Äbtissin unseres Stiftes, daß sich auf dem Münzenberg Leute ansiedeln
dürfen, die in den Quedlinburger Mauern keinen Zuzug bekamen. Es
entstanden lauter kleine Häuser ohne Hinterhof. Im Laufe der Jahrhunderte
wütete das Feuer und zerstörte den gesamten Stadtteil ein paar mal. Doch
er wurde immer wieder aufgebaut. Die Größe der Häuser ist geblieben. Die
Menschen, die heute hier leben, halten fest zu ihrem Besitz, jeder pflegt
und hegt was er hat. Heutzutage ist es eines der schönsten Ecken der
Stadt, und man sollte nicht versäumen, diesen Berg mit den vielen Winkeln
und Gässchen zu besuchen, wenn man Gast in Quedlinburg ist. Man hat von
hier aus einen sehr schönen Rundblick über das Harzvorland, über
Quedlinburg, und auf das Stift zu Quedlinburg. |
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Die
Bilder des Notgeldes wurden von dem Lehrer und Künstler Otto Vibrans
entworfen. Diese Scheine strahlen den humorigen Charakter der Menschen
aus. Denn auf dem Münzenberg lebten sehr viele fahrende Musikanten, die im
Sommer auf Walz gingen. Sie ließen dann Oma und Opa zurück, die auf das
Haus aufpassten und im Winter hatten sie ihren Unterschlupf und das Jahr
für Jahr. |
Die
Scheine hatten nur zwei Tage Gültigkeit und einen Nennwert von 50 Pfennige
. Diese zwei Tage bezogen sich auf den 22. und 23. April 1922. |
Gedruckt wurden
diese Scheine in der heute nicht mehr bestehenden Quedlinburger Firma
Meyerding. |
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