Johann Christoph Friedrich GutsMuths

 
 * 0 9. 08. 1759 in Quedlinburg
† 21. 05. 1839 in Ibenhain bei Schnepfenthal (Thüringen).

Vater des deutschen Schulturnens und des pädagogischen Spiels.

Johann Christoph GutsMuths in Quedlinburg als Sohn eines Rotgerbers geboren. Den dritten Vornamen Friedrich und die eigenwillige Schreibweise seines Familiennamens legt er sich erst als Schriftsteller zu.

 
GutsMuths schuf das erste Modell einer theoretisch fundierten, methodisch durchdachten und praktisch bewährten schulischen "Körperbildung". Sein Hauptwerk "Gymnastik für die Jugend" von 1793  beruht auf dem Grundgedanken, die „Körperbildung" in die Schule zu integrieren.
Unter dem Begriff Gymnastik fasste GutsMuths alle pädagogisch bedeutsamen Körperübungen zusammen, einschließlich des von den Griechen übernommenen Diskuswerfens und der ersten Gerätübungen. Energisch strebte er mit den Mitteln seiner Gymnastik Kraft, Ausdauer, Gewandtheit und in unmittelbarer Verbindung damit Willensstärke an. GutsMuths wusste nicht nur, dass diese Eigenschaften durch die Körpererziehung am unmittelbarsten entwickelt werden können, sondern erkannte auch, dass innerhalb der Körpererziehung der Wettkampf und die ständige Erhöhung der Leistungsanfordeningen für die erzieherische Einwirkung und für die Selbsttätigkeit der Schüler besonders günstige Voraussetzungen schaffen. Deswegen nannte er seine Gymnastik „Arbeit im Gewande jugendlicher Freude". Er verlegte die Körpererziehung in die Natur. Seine Devise: "Erziehung gedeihet am besten im Schoße der Natur".
GutsMuths gehört zur Reformbewegung der sogenannten Philanthropen ("Menschenfreunde"), erwachsen aus der Aufklärung und angelehnt an Vorstellungen der klassischen Antike. Leibesübungen sollen als integraler Bestandteil einer umfassenden Bildung und Erziehung des Menschen einen besonderen Stellenwert haben.
1796 erschien das Werk „Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes", in dem GutsMuths die pädagogische und körperbildende Funktion der Spiele systematisch abhandelte und eine Vielzahl von Spielen aus aller Welt beschrieb. Es ist das erste pädagogische Spielbuch in Deutschland.
Zwei Jahre später folgte (nach dem er sich in einem Schnepfentaler See selbst das Schwimmen beigebracht hatte) das „Kleine Lehrbuch der Schwimmkunst", das wegen der methodischen Durchdringung des Stoffes eine große Leistung darstellte.

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