Julius Wolfff

 
 
Am 16. September 1834 erblickte Julius Wolff, als Sohn eines Tuchfabrikanten, im Grundstück Markt 8 das Licht der Welt.
Damals diente das Eckgebäude noch als Wohnhaus, während der Gasthof "Zum Bär" seit Jahrhunderten mit seiner großen Toreinfahrt und dem Umspannhof für die Postkutschen den Reisenden Unterkunft und Verpflegung bot.

Sein Großvater war Kammer-Rat der letzten Quedlinburger Äbtissin Sophie Albertine von Schweden.

  Gedenktafel am Hotel "Zum Bär"

Nach Beendigung seiner Schulzeit studierte Julius Wolff in Berlin Philosophie und Humanistik.
Ein Jahr später musste Julius Wolff, auf Verlangen seines Vaters zurück nach Quedlinburg und wurde Tuchfabrikant.
Wegen schlechter wirtschaftlicher Lage musste er später die Fabrik verkaufen und gründete 1869 die "Harz-Zeitung", deren Verleger und verantwortlicher Redakteur er war.
Bereits im Jahre 1870 fand die "Harz-Zeitung" sein Ende, als der Feldzug gegen Frankreich begann.
Eindrücke, die Julius Wolff in Form von Gedichten und Liedern während des deutsch-französischen Krieges auf das Papier brachte und seinen Angehörigen schickte, spendete diesen Trost.
Nach Beendigung des Krieges, den er als Landwehroffizier bis zum Ende mitmachte, siedelte er im Alter von 37 Jahren nach Berlin über.
Dort veröffentlichte er zunächst Kriegslieder. Dann gab er seine erste größere Arbeit "Till Eulenspiegel redivivus" heraus. Wolff schrieb auch Theaterstücke, die in Berlin beachtlichen Erfolg erzielten.
Die meisten seiner Werke schuf Julius Wolff in den Jahren 1874 bis 1884.
Seine Bücher waren unterschiedlichen Charakters.
Er schrieb sowohl Lustspiele als auch historische Romane. Zu den wohl bekanntesten seiner Romane gehören "Der Raubgraf", "Der Sachsenspiegel", "Der Rattenfänger von Hameln" und "Der Sülfmeister".
Julius Wolff, der am 3.6.1910 in Charlottenburg starb, besuchte kurz vorher, am 13. 2. 1910 anlässlich seien goldenen Hochzeit, Quedlinburg. Ihm wurde während seines Aufenthalts in Quedlinburg, die Ehrenbürger-Würde  der Stadt Quedlinburg verliehen.