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Ilse und Heinrich |
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Wer den Harz kennt, der kennt auch
den Ilsenstein, unweit des Vater Brocken. Über diesen Stein sagt man,
dass zwei sich Liebende vor einer großen Flut auf den Brocken flohen.
Doch ehe sie den rettenden Gipfel des Brocken erreichten, konnten sie
nur noch auf einen hocherhobenen Felsen springen. Der rettende Fels
spaltete sich jedoch und beide fielen eng umschlungen in die reißenden
Fluten. Das junge Mädchen hieß Ilse. Und es gibt Leute, die es bezeugen,
dass sich die Ilse jeden Morgen zum Baden aus dem Felsen heraus traut. |
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Zu dieser schönen Sage schrieb
eine Zeitschrift nach dem Jahre 1881 folgendes: |
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„Ein Beispiel, wie ältere Sagen im
Munde des Volkes an historische Persönlichkeiten sich anschließen, ist
die Jungfrau Ilse und dem König Heinrich I. |
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Von der
Jungfrau Ilse erzählte das Volk im Harze, dass sie eine verzauberte
Königstochter sei, die sich zuzeiten in dem Fluss bade, der nach ihr
benannt wurde. Ist ein Mensch in der glücklichen Lage, sie beim Bade
zu sehen, so führt sie ihn mit sich in das verzauberte Schloss,
bewirtet ihn köstlich und entlässt ihn reich beschenkt. Einem armen
Köhler soll einst dieses Glück zu teil geworden sein. Aber auch
König Heinrich I. soll mit der Jungfrau Ilse zusammengekommen sein
und von ihr soll er die ersten Anregungen empfangen haben zu den
weisen Maßnahmen, durch die sich seine Regierung auszeichnete“.
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Der Maler Naue (mir unbekannt)
entwarf auf dem Bild, wie König Heinrich I. zu Füssen der Jungfrau Ilse
sitzt und ihren weisen Ratschlägen lauscht. |
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