Und nun ein Hundeblaff weiter;
da wandern wir im schönen Blumengarten am Stiefelgraben entlang auf die alte Gerberei zu, die zwar nicht mehr im Betrieb, aber noch wohlerhalten an der Word liegt. Man muss da privaten Besitz betreten, aber die Güte der Eigentümer verweigert nie die Bitte um Einlaß.

Einer der schönsten Winkel in Quedlinburg tut sich auf.

 

Verwunschen und Holunderbüschen überwuchert liegt hier der alte, wohlvergitterte Wasserdurchlass der Stadtmauer, darüber aber türmen sich, schiefgesunken und verwildert, das Dächergeschiebe der Gerberei mit Speichergiebeln und Holzgalerien, hängenden Dachluken und braunen Sparrenwerk. Und bekrönt wird das bunte, verworrene Bild von den kurzen spitzen Türmen, dem hohen Dach und dem putzigen Dachreiter der Blasiikirche, dessen dicker, runder Turmknopf wie der Punkt übern Ganzen thront.

Wasserdurchlass an der Word

Die ehemalige Gerberei an der Word hatten aber auch noch eine ebenso schöne Kehrseite, die von der Stadtseite her ganz leicht erreichbar ist.
Wenn da am trübgrauen Wintertag die alten Pfannendächer voll Schnee hängen und die eiligen Wasser sich glucksend durch die ängenden Steinwände drängen, kann man hier ein unvergessliches Bild stiller Heimatschönheit genießen.

Blick auf St. Blasii