Ein Nachtwächter im Internet

 
Rüdiger Mertsch zeigt seine Liebe zu Quedlinburg weltweit
 

Ein Bericht aus der Mitteldeutsche Zeitung, von

 
Der Kontrast könnte größer kaum sein: Der Nachtwächter hält Einzug ins Internet, ein der Vergangenheit angehörender Berufsstand trifft auf die moderne weltweite Kommunikation. Für Rüdiger Mertsch ist das kein Kontrast, sondern fast Alltägliches, oder besser Allabendliches. Wenn er seine Quedlinburgführungen im Nachtwächterkostüm mit Hellebarde und Öllampe beendet hat, holt er das Handy aus der Tasche, um seine Frau zu bitten, ihn abzuholen. Ganz normal also.
Mertsch dürfte der erste Nachtwächter sein, der sein Lied im Internet singt. Doch nicht nur das Nachtwächterlied ist dort zu finden. Ein riesiges Angebot wird präsentiert, von Geschichte und Geschichtchen über Straßennamen und ihre Bedeutung bis hin zu Ausflugtipps. Eines jedoch haben alle Themen gemeinsam: Quedlinburg. Kein Wunder, denn Mertsch betont: "Ich mache das bewusst für Quedlinburg."
 
Der in wenigen Wochen 65 Jahre alt werdende Mertsch ist in die Stadt verliebt. Obwohl oder weil er sie ganz genau kennt. Seit knapp 30 Jahren führt er Touristen durch die Stadt. Wen wundert es da, das ihn alles interessiert, was mit der alten Fachwerkstadt zu tun hat. Dieses Interesse stammt noch aus der Zeit, als Mertsch Bauleiter im Grünanlagenbau war und während der Zugfahrten von Arbeitsort zu Arbeitsort viel Zeit zum Nachdenken hatte. Außerdem waren damals historische Zeugen und Zeugnisse für viele nichts wert. Für ihn schon

 
Das, was in den vielen Jahrzehnten zusammengetragen wurde, hat Mertsch aufbereitet und auf seine Homepage gestellt. Um korrekt zu sein: Das Ins-Netz-Stellen übernahm und übernimmt sein Sohn Maik. "Ich habe vieles gesammelt, und dann war der Computer da und mein Sohn kann gut mit dem Computer jonglieren. Oder kurz: den Inhalt mache ich, das Technische mein Sohn", umschreibt der Vater den Werdegang. Und dieser Prozess wird wohl noch lang anhalten. Schließlich steckt Mertsch voller Ideen und vor allem voller Wissen über seine Geliebte, die Stadt Quedlinburg.
Aktuelles Projekt ist der Münzenberg. Zwar ist dieser Quedlinburger Stadtteil schon auf der Internetseite präsent, doch längst ist nicht alles erzählt, was erzählenswert ist. "Ich will noch die Straßen dort vorstellen, auf die letzten Ausgrabungen eingehen und über die Kirche schreiben, die auf dem Berg stand", erzählt Mertsch. Auch seine Sammlung über die Werbung Quedlinburger Händler und Produzenten in früheren Zeiten soll noch ausgebaut und mit aktuellem Bezug versehen werden. "Anekdoten oder Mundartgeschichten aus Quedlinburg würde ich auch gerne herausgeben", verrät er.
Mertsch weiß genau, was Touristen gerne über Quedlinburg wissen möchten. Seit sieben Jahren führt er sie als Nachtwächter durch Stadt. Die Nachfrage ist sehr groß, so groß, dass die vier Nachtwächter in Quedlinburg es kaum schaffen, allen Führungswünschen gerecht zu werden. Mertsch führt manches Mal zweimal an einem Abend, am Tage kaum noch. Dann kann er seine neuesten Projekte für die Nachtwächterseite im Internet bearbeiten. Und dort erhält er cirka 30 mal pro Tag Besuch, auch von einstigen Quedlinburg-Gästen.
 

 
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Bunter Hund auf dem Münzenberg

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Mit dem Kölner Stadt-Anzeiger - Durch Nacht und Nebel

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Mit dem Nachtwächter zum Münzenberg

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Mit dem Nachtwächter durch die mittelalterlichen Gassen

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Ein Nachtwächter im Internet

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Der Nachtwächter in der Internet-Zeitschrift Com-Online!

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Die Hölle ist weg!

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Wo Nachtwächter Gäste versorgen - Tag des Gästeführers

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